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Kronberg für die Bürger

Jetzt ist die Katze aus dem Sack


Nur vier Monate nach Dringlichkeitsantrag. Koalition verkauft Zurückrudern als Zugehen auf die Kritiker. Wähler wurden vor der Kommunalwahl getäuscht.

Das Hotel am Bahnhof soll kleiner werden, weil sich der „Hotelmarkt im vergangenen Jahr noch einmal stark verändert habe“, lässt Investor Rinck vier Monate nachdem der Bebauungsplan noch dringend vor der Wahl beschlossen werden musste, die Katze aus dem Sack. Mit dieser eindeutigen Aussage werden die Befürchtungen der KfB bestätigt: „Wir haben stets die Wirtschaftlichkeit bezweifelt“, erinnert Alexa Börner, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB. „Es gab nie einen Betreiber. Ob es jetzt einer der beiden ‚auf B-Lagen spezialisierten‘ tatsächlich wird - welche Billigkette kommt denn überhaupt noch in Frage ? –ist auch noch offen.

Nun weist der Investor darauf hin, dass sich ein großes Hotel nicht rechnet und verlangt dafür noch einen Preisnachlass! Die Gesamtkosten für das Bahnhofsareal drohen nunmehr erst Recht die zu erzielenden Kaufpreise zu übersteigen. „Wir haben vor einem Vierteljahr nach den Kosten der Bebauung des Bahnhofsareals gefragt. Bis heute war die Verwaltung nicht in der Lage, diese zu beantworten - unterm Strich befürchten wir eher Verluste für die Stadt“, sorgt sich KfB-Finanzexpertin Dr. Andrea Marlière.

Das Hotel ist viel zu massiv – selbst Koalitionspartner UBG spricht von „Gigantismus“. Auch drei Meter weniger ändern daran nichts, machen den Bau keinesfalls noch „harmloser“, wie der Erste Stadtrat nach wie vor untertreibt. Das Hotel ist nur ein Baustein zur totalen Betonierung des Bahnhofsareals. „Die vollständige Rodung der Schillergärten und der Böschungsbegrünung entlang der Ludwig-Sauer-Straße, verbunden mit massivem Geschosswohnungsbau werden den Charakter Kronbergs an einem zentralen Eingangsort dauerhaft zum Negativen verändern. Das Votum für eine "GRÜNE STADT IM GRÜNEN" aus der Bürgerbeteiligung zum Stadtentwicklungskonzept wird vollständig ignoriert. Stattdessen ist die Mehrheit der Stadtverordneten aus CDU, SPD und UBG (übrigens alles Wahlverlierer) dabei, sich für immer und ewig am Stadtbild Kronbergs zu vergehen, wie es bislang ohne Beispiel ist“, befürchtet Dr. Jochen Eichhorn, der die KfB im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) vertritt.

Die Beeinträchtigung der Frischluftschneise war Inhalt zahlreicher Einwendungen von Bürgern und vom BUND im B-Planverfahren und wurde von der Stadt stets verneint. Auch CDU-Bauexperte und ASU-Vorsitzender Max Werner Kahl sorgt sich offensichtlich darum erst jetzt, denn er betont nun, dass sich die „geringere Traufhöhe positiv auf die Frischluftschneise auswirken werde“.

Dass man damit auf die „Kritiker zugegangen“ sei, ist an Ironie nicht zu überbieten. Die – sich offensichtlich nicht ganz einige – zukünftige Koalition stand „voll zu dem bisherigen Entwurf“ (Andrea Poerschke, SPD), der nun, nur vier Monate später, nachweislich am Markt vorbei geplant gewesen wäre. Dies ist der Beweis für die Inkompetenz der Koalition und die bewusste Täuschung der Wähler. „Wer ist eigentlich Verhandlungsführer – die Experten der Koalition oder der Stadt?“, fragt sich KfB-Vorstand Günther Kruse.

Einer maßvollen Entwicklung des Bahnhofsareals wird zu Gunsten der Interessen von der Immobilienlobby aus Projektentwicklern, Architekten und Grundeigentümern keine Chance gelassen. „Wir appellieren dringend an alle Entscheidungsträger, sich jetzt noch zu besinnen und eine insgesamt niedrigere und lockerere Bebauung unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit am Bahnhof anzustreben“, so Börner. „Die Schillergärten sollen nur entlang der Ludwig-Sauer-Straße bebaut werden, damit die grüne Wirkung wenigstens teilweise erhalten werden kann. Das Gesamtkonzept soll für die Stadt positive finanzielle Auswirkungen haben, die Verkehrs- und Parksituation nicht verschlimmern und städtebaulich zu Kronberg passen.

So hat die Presse berichtet:

Taunus-Zeitung vom 13.7.16: Kritik und Spott für die Koalition

FAZ vom 13.7.2016: Weniger Zimmer und niedriger (nicht online verfügbar)

Kronberger Bote vom 14.7.2016: Stimmen der Opposition zur Hotelverkleinerung

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