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Kronberg für die Bürger

KfB fordert Umdenken: Nein zu Parkgebühren und Baufeld V neu planen

  • Rahmenbedingungen haben sich geändert

  • Gutachten bestätigt: Mittelfristig werden in Kronberg 229 P&R-Parkplätze benötigt.

  • Wenn in Kronberg Süd rund 130 Parkplätze (Bericht im ASU, Stand 18.4.17) entstehen sollen, müsste dafür ein mehrstöckiges Parkhaus gebaut werden

  • Parkgebühren, um Parkplatzbedarf zu drosseln, sind überflüssig.

  • Selbst, wenn nur 80 Plätze am Bahnhof verbleiben, reicht die Fläche nicht für die geplanten Geschosswohnungsbauten auf Baufeld V aus.

Neue Fakten

Die Pläne für das Bahnhofsgelände gehen nicht auf. Da der geplante Kauf von Flächen der Bahn nicht klappt, fehlt der Platz, um all das unterbringen zu können, was versprochen wurde: 60-80 Parkplätze, ein Blockheizkraftwerk, Fahrradständer und E-Bike-Ladestationen, Car Sharing, den offengelegten Bach, einen Fußweg und allem voran 60 Wohnungen auf dem Gelände zwischen den Gleisen und der Ludwig-Sauer-Straße. Dort sind jetzt rund 115 Ersatz-Parkplätze als Ersatz für das abgerissene Parkdeck.

Das Dilemma: Parkplätze oder 60 Wohnungen ?

Bisher gab es rund um den Bahnhof ca. 200 Stellplätze. Ein von der Stadt beauftragtes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass am Bahnhof weiterhin Bedarf für 195 P&R-Plätze besteht, inklusive Kronberg Süd mittelfristig sogar 229. Das würde bedeuten, dass für die geplanten Geschosswohnungsbauten die notwendige Fläche nicht mehr zur Verfügung steht.

Wohnungsbau auf Kosten der Parkplätze

In der kommenden Stadtverordnetenversammlung (14.9.) soll beschlossen werden, dass für die Parkplätze am Bahnhof wieder Parkgebühren erhoben werden. Wer keine RMV-Wochen- oder Monatskarte hat, soll danach bis 7 Stunden 2,50 Euro, bis 12 Stunden 4 Euro, für 24 Stunden 7 Euro bezahlen. Das ist deutlich mehr als z.B. in den umliegenden Gemeinden, in vielen sind P&R-Plätze kostenfrei. Dadurch wird ein "dämpfender Effekt" erwartet, d.h. weniger Nutzer des P&R-Platzes. Dies ist allerdings nicht mit dem eigentlichen Bedarf zu verwechseln, den das Gutachten bereits ermittelt hat. Benötigte Parkplätze, die nicht mehr am Bahnhof vorgehalten werden, müssten dann an einem anderen Ort entstehen. Hierfür ist der Ausbau des Parkplatzangebotes in Kronberg Süd angedacht. Falls dort 130 Parkplätze entstehen sollen, müsste dafür ein mehrstöckiges Parkhaus errichtet werden.

KfB-Position: Die Attraktivität des Bahnhofs sollte hoch bleiben. Insbesondere in der Bauphase sollten die Parkplätze am Bahnhof kostenfrei bleiben. Durch Lage und Größe ist der Parkplatz bereits unattraktiver geworden. Ansonsten könnte es dazu führen, dass deutlich weniger Fahrgäste am Kronberger Bahnhof einsteigen. Damit wird auch das Bahnhofsgebäude weniger attraktiv für einen möglichen Investor. Die Gastronomie in Kronberg ist bekanntermaßen stark davon abhängig, wie gut sie mit dem Auto erreichbar ist. Die Stadt Kronberg selbst hat während der Erneuerung der Frankfurter Straße die Parkgebühren in der Innenstadt ausgesetzt, um einen Anreiz zu schaffen, sie weiterhin zu besuchen. Das muss nun auch für den Bahnhof während der Bauphase gelten.

Neue Bedingungen erfordern neue Ideen

Die Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten geändert. Da der geplante Erwerb von Flächen der Bahn nicht möglich sein wird und gleichzeitig der ermittelte Parkplatzbedarf noch höher als ursprünglich erwartet ist, müssen neue Ideen her.

KfB-Position: Die Parkplätze sollen in der erforderlichen Anzahl am Bahnhof verbleiben. Damit wird die Fläche für Wohnbebauung kleiner und für den Bau von gefördertem Wohnraum zu teuer. Sie könnte stattdessen für eine moderate Wohnbebauung genutzt werden, deren Bewohner die Nähe zu einem Kopfbahnhof schätzen: Pendler (z.B. sogenannte DINKs), rüstige Senioren, naturliebende Studenten usw. Dadurch würde die Stadt mehr Geld für das Grundstück erhalten, womit der notwendige Parkraum oder geförderter Wohnraum z.B. auf einem Teilgebiet des Sportplatzgeländes in Oberhöchstadt mitfinanziert werden könnte.

Verdrängung oder wahrer Bedarf ?

Die Stadt möchte prüfen, wie sich die Erhebung von Parkgebühren auf das Nachfrageverhalten auswirkt. Laut Gutachten sind 81% der Pendler am Bahnhof gegen Parkgebühren. Damit wird deutlich, dass die Einführung des – zudem relativ hohen - Preises dazu dient, die Nachfrage zu drosseln.

Sinnlose Investitionen

Die Automaten kosten knapp 10.000 Euro. Es ist keineswegs sicher, dass die erwarteten Einnahmen in Höhe von 15.000 Euro fließen. Wenn der gewünschte Effekt (gedrosselte Nachfrage) eintritt, würden diese sowieso nicht erzielt werden können. Als vor rund 10 Jahren schon einmal Gebühren erhoben wurden, haben die Einnahmen noch nicht einmal die Reparaturkosten des Automaten getragen. Zudem sind viele Parker in die benachbarten Straßen ausgewichen.

Die Bewirtschaftung der Ersatzparkplätze würde also überflüssige Investitionen erfordern. Der Parkplatzbedarf ist bekannt und durch das Gutachten bestätigt worden. Selbst eine Reduktion auf 80 Plätze würde Platz für Wohnraum kosten. Daher fordert die KfB ein Umdenken.

So hat die Presse berichtet

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