Berechnungen zur PV-Anlage nicht vertrauensbildend
- Kronberg für die Bürger
- 19. März
- 2 Min. Lesezeit

Ich teile den Unmut vom Kollegen Grieser komplett. Die Entwicklung der Vorlage war - wie kann man es positiv ausdrücken - nicht gerade vertrauensbildend. Ich glaube aber, dass es richtig war, so zu diskutieren, damit wir jetzt ein einigermaßen klares Bild haben. Und ich verstehe überhaupt nicht, warum es in diesem Kontext darum gehen soll, Ökonomie und Ökologie gegeneinander auszuspielen oder in Relation zu setzen. Das ist nicht das Thema - es geht nur darum, keinen Blindflug zu machen.
Wenn ich die letzte Simulation mit der ersten vergleiche, waren wir am Anfang im kompletten Blindflug und das Bild hat sich leider extrem verschlechtert. Die Amortisationsdauer entsprach ursprünglich 11,8 Jahren, einen Monat später (im Februar) waren wir bei 13,8 Jahren und jetzt sind wir bei 19 Jahren. Das ist natürlich wirtschaftlich eine sehr traurige Entwicklung.
Man kann aber trotzdem für den Antrag sein, aber ich halte es für essentiell, zu wissen, wofür man ist und das weiß man eben erst, wenn man es verstanden hat und wenn man auch die Annahmen der Bewertung hinterfragt hat. Das war schon eine bittere Erfahrung, die, wie gesagt, nicht vertrauensbildend war, denn jede Annahme, die wir hinterfragt haben, wurde danach komplett geändert. Es war eine sehr erratische Entwicklung. Auch bei Daten, bei denen man es nicht wirklich nachvollziehen kann, warum die Stadt derart schwimmt. Beispielsweise bei ihrem eigenen Stromverbrauch wurde im Januar unterstellt, dass die Stadt 1,190 Million kWh pro Jahr verbraucht, plötzlich im Februar waren es mit 1,695 Millionen kWh fast 50% mehr und dann vier Wochen später wurde er wieder moderat reduziert auf 1,583 Millionen kWh. Nach den Erklärungen erscheint zumindest mir der letzte Wert der plausibelste, aber der Irrweg dahin mit den willkürlichen Annahmen ist nicht vertrauenserweckend.
Zudem wurden verschiedene Kosten vergessen. Dass über 20 Jahre so eine Anlage laufende Kosten verursacht, kann nicht überraschen, wurde aber nicht berücksichtigt. Und auch die Investitionskosten waren um fast 30% zu gering angesetzt, weil sonstige Kosten nicht enthalten waren. Das sind Dinge, die gehen nicht. Wir haben viele Investitionen vor uns, da muss verlässlicher gerechnet werden. Zudem brauchen wir auch – das sehe ich wie die FDP – den Gesamtüberblick über alle Investitionen, um im Gesamtzusammenhang Entscheidungen treffen zu können.
Was ich aber aus dieser Investition und der Diskussion und Veränderung der Annahmen ableite, ist der Wunsch, dass alle weiteren Photovoltaikprojekte nochmals gerechnet werden, mit plausiblen Annahmen, und diskutiert werden. Denn was die Simulation jetzt auch zeigt ist, dass wir bereits mit der Anlage Waldschwimmbad, bezogen auf den Gesamtverbrauch der Stadt, von März bis August mehr Strom produzieren als die Stadt überhaupt verbrauchen kann, also einen Überschuss erzeugen. Insofern ist es aus unserer Sicht unbedingt erforderlich, dass wir, bevor wir weitere Kosten für andere Anlagen auslösen, simulieren und prüfen, was bringen weitere Anlagen wirklich. Das muss aus unserer Sicht jetzt auf die Agenda.
Wortbeitrag von Dr. Ralf A. Pampel in der Stadtverordnetenversammlung vom 20.3.2025
Es gilt das gesprochene Wort.
So wurde entschieden:
Antrag angenommen mit 27 Ja und 1 Nein bei 1 Enthaltung