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  • Kronberg für die Bürger

Wer Beton sät wird Beton ernten

Die Existenz dieses Antrags ist schon frustrierend: In der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde gegen unsere Stimmen und gegen die Stimmen der Grünen der Aufstellungsbeschluss für weitere Gewerbeflächen am Auernberg und am Kronberger Hang verabschiedet. Damit verschwinden wertvolle Naturflächen. Nur eine Sitzung später soll der nächste Bereich, den wir als Naturflächen erhalten wollen, wieder als Bauland vorgesehen werden.

Damit wird der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 10. Juni 2021, nach dem die Flächen am Grünen Weg als ökologisch bedeutsame Fläche im Regionalen Flächennutzungsplan vorzusehen sind, wieder zurückgedreht.


Die antragstellende Fraktion ist in dieser Beziehung durchaus konsistent. Die Beteuerungen, dass „man an dieser Stelle natürlich nicht vor hat zu bauen“, vermag allerdings nach wie vor nicht zu überzeugen. Wer Beton sät wird Beton ernten – wo Bebauung möglich ist, wird in absehbarer Zeit auch versiegelt werden.


Tauschflächen braucht man nur, wenn man in Zukunft weitere Flächen im Außenbereich bebauen will. Das wollen wir auch langfristig nicht. Wir sehen Kronberg v.a. bzgl. der Infrastruktur schon jetzt „am Limit“ – man denke an Verkehr, Wasser, Kitas etc..


Wir werden jeglichen weiteren Flächenfraß und Versiegelung im Außenbereich ablehnen. Auch die Regionalversammlung hat richtigerweise die Konsequenzen, die der Klimawandel fordert, erkannt und wird die Neuversiegelung im Rhein-Main-Gebiet deckeln. In den kommenden Jahrzehnten wird neue Versiegelung nur mit Entsiegelung bebauter Flächen möglich sein – somit wird der Tausch unbebauter gegen zu bebauende Flächen Geschichte sein.


Auch die Begründung, ein Teil der Fläche werde für einen zukünftigen Feuerwehrstandort benötigt, erscheint nicht stichhaltig. Erstens, woher will der Antragsteller wissen, dass der Standort überhaupt in der Auswahl steht? Die Stadtverordneten sind über nichts Derartiges informiert. Und ob die Stadtverordnetenversammlung dieser Auswahl dann auch noch zustimmen würde, ist ebenfalls alles andere als gewiss.


Weiterhin ist es durchaus möglich, wenn auch gegebenenfalls mit etwas mehr Aufwand, eine Fläche, die dem öffentlichen Nutzen dient, auch nachträglich in einem Flächennutzungsplan für das Vorhaben nutzbar zu machen.


An den Tatsachen von 2021 hat sich nichts geändert: Die Flächen am Grünen Weg sind wertvoller Naturraum und Naherholungsgebiet für die Bürger, sind Lebensraum für viele Arten, wirken gegen das Aufwärmen der Stadt und tragen zur Regeneration des Grundwassers bei.


Und auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Wir haben ein Baumkonzept zur Förderung des Baumbestands beschlossen, Hilfe für Streuobstwiesen, die Umsetzung des Klima- und des Klimafolgen­anpassungskonzepts sowie den Umgang mit Trinkwassermangel im Sommer. Das Verschwinden weiterer Grünflächen widerspricht diesen notwendigen Ansätzen.

Wir werden jedenfalls gegen den Einstieg einer Bebauung am Grünen Weg und gegen den vorliegenden Antrag stimmen.


Wortbeitrag von Dr. Marcus Bodesheim in der Stadtverordnetenversammlung vom 23.5.2024


So wurde entschieden:

Antrag abgelehnt mit 16 Ja bei 16 Nein

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